Mehr als Stromerzeugung: Wie enPower.life Sicherheit und Perspektiven in lokale Arbeitsmärkte in Uganda bringt

GRS Commodities Limited ist ein lokales ugandisches Unternehmen, das Flockeneis für Inselgemeinden des Viktoriasees (Kalangala-Insel) sowie für die Bukasa-Insel produziert. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit enPower.life sind mehrere Projekte geplant, dazu bald mehr! Im Interview mit Andrew Ssentongo erfahren Sie, warum es bei enPower.life um mehr geht, als um Stromerzeugung. Andrew Ssentongo ist der CEO GRS Commodities Ltd, Betreiber Mweena Ice Flake Manufacturing Site, Uganda.

1. Wo werden die Projekte umgesetzt und warum gerade an diesem Standort?

Die Solaranlagen werden für Inselgemeinden des Viktoriasees errichtet. Aufgrund ihrer abgelegenen Lage besteht für die betroffenen Gemeinden normalerweise kein Zugang zu nationalen Stromlieferungen, stattdessen bestehen unzureichende, lokale Mini-Grids, bzw. Inselsysteme für die Stromerzeugung. Verlässliche Energielieferungen werden hier besonders benötigt, für die Dörfer an sich, als auch für die Fischproduktion.

In den Jahre 2010-2015 haben wir zunächst versucht, Energie aus Biomasse zu gewinnen, weil die natürlichen Gegebenheiten hierfür an sich gut sind. Allerdings hat sich diese Art der Energiegewinnung als nicht sehr erfolgversprechend herausgestellt. Das Umschwenken auf Solarenergie war deshalb die naheliegendste Lösung.

 

2. Was zeichnet die lokale Situation aus, welche Problemstellung gibt es?

90% der ansässigen Bevölkerung bestreitet ihren Lebensunterhalt mit der Fischerei. Der Fisch muss natürlich frisch verkauft werden, dementsprechend wichtig ist es, die Ware adäquat zu lagern, bzw. zu kühlen. Zur Kühlung des Fisches wird Flockeneis benötigt.

Das Problem: Die meisten Eisfabriken sind auf dem Festland, in Kampala und Entebbe, ansässig. Die Fischer müssen also täglich eine lange Anreise machen, um beispielsweise in Kampala das Eis zu holen und wieder zu den Inseln zurück zu fahren. Das dauert – je nach Lage der Heimatinsel – vier bis sechs Stunden am Tag. Sehr ineffektiv!

 

3. Welche Lösung bietet die Zusammenarbeit mit enPower.life?

Die Lösung liegt darin, das Flockeneis direkt vor Ort kostengünstig zu produzieren. Die Anlagen hierfür sind zwar vorhanden, aber angesichts des derzeit auf der Insel verfügbaren teuren Stroms ist diese Erweiterung jedoch wirtschaftlich nicht realisierbar und das Produkt kann somit nicht zu einem angemessenen Preis an den Endverbraucher verkauft werden.

Damit Vor-Ort-Produktion also überhaupt möglich ist, muss es eine Lösung geben, die sowohl verlässlich Strom liefert, als auch in einem finanziellen Rahmen umsetzbar ist. Genau hier setzt die Zusammenarbeit mit enPower.life an.

Durch unsere beiden Projekte, die jetzt in der Umsetzung sind, können wir an zwei Standorten vorankommen: Die Erweiterung der Eisproduktion in Mweena und die Aufnahme der Eisproduktion in Kisaba. In Kisaba konnten wir nämlich, aufgrund der vorhandenen Belastung der Haushalte und der Gemeinde, also mangels Strom, die Eisflockenanlage bislang gar nicht betreiben.

Aufgrund der Abhängigkeit der Einwohner von der Fischproduktion, sind die positiven Auswirkungen auf den lokalen Arbeitsmarkt enorm: Alleine an diesen Standorten profitieren rund 80-100 Fischer direkt von den Verbesserungen.

 

4. Welche Perspektiven sehen Sie für die Zukunft?

Aus vielen Gesprächen mit Menschen und Unternehmen vor Ort wissen wir, dass das Bewusstsein für die Vorteile der Solarenergie steigt. Den Menschen wird immer klarer, wie wichtig es ist, Energie umweltfreundlich zu erzeugen.

Gleichzeitig ist klar: Die Reduzierung von Kosten ist und bleibt ein zentrales Thema für Unternehmen, wobei die Energiekosten den größten Anteil an diesen Kosten haben. Für beide Themen ist Solarenergie die Lösung.

 

5. Warum sollten Menschen in en.Power.life investieren?

Die Frage, wie Solarenergie zu finanzieren ist, ist für die Menschen vor Ort DAS zentrale Thema. Denn auch wenn das Bewusstsein dafür, dass umweltschonende Energieerzeugung wichtig ist, steigt, muss es für Firmen auch finanzierbar sein. Und das ist die bislang größte Hürde.

enPower.life unterstützt diese Entwicklung, in dem eben diese ganz wesentliche Hürde der Finanzierung genommen wird. Während es natürlich auch andere Solar-Anbieter gibt, ist das enPower.life-Konzept einzigartig und ermöglicht einen deutlich leichteren Zugang zu Solarenergie. Hier vor Ort ist dieses Konzept neu und besonders, denn normalerweise muss zunächst in die Anlagen investiert werden, die Anlagen also gekauft werden, um vor Ort Strom produzieren zu können. Dieser Part entfällt durch die Zusammenarbeit mit enPower.life und ermöglicht es lokalen Unternehmen, ohne Umwege direkt von Solarenergie zu profitieren.

Der Bedarf an solchen Projekten ist groß und so haben wir selbst und uns zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren Projekte mit rund 15 MWp zu realisieren. Das ist sicher ein sehr sportliches Ziel, aber es ist auch erreichbar, denn die Menschen haben verstanden, wie wichtig Solarenergie ist.